Wenn sich die Haut an bestimmten Stellen des Körpers entzündet und silbrige Schuppen bildet, sprechen Ärzte von Psoriasis. Den meisten Menschen ist diese Hautkrankheit besser bekannt als Schuppenflechte. Sie tritt vor allem an Ellenbogen, Schienbeinen und am unteren Rücken auf. Viele Betroffene leiden aber auch an der Kopfhaut oder im Gesicht an den schuppenden Stellen, die mitunter abstoßend auf das soziale Umfeld wirken.
Dekorative Kosmetik bei Schuppenflechte
Die Patienten haben Angst, durch Kosmetik den Zustand der Haut zu verschlimmern. Doch das muss nicht sein! Mit den richtigen Produkten und der passenden Anwendung kann die Haut schön aussehen und trotzdem heilen.
Die passenden Produkte finden
Für das Make-up von Frauen mit Schuppenflechte sind Produkte aus der Apotheke mehr zu empfehlen als solche aus dem Drogeriemarkt. Die fachkundigen Pharmazeuten wissen zudem mehr über die Verträglichkeit der einzelnen Kosmetikartikel. Wer bereits gute Erfahrungen mit den Produkten eines Herstellers gesammelt hat, sollte die Firma nicht so schnell wechseln. Die Belastung durch neue Zusammensetzungen könnte die Haut unnötig provozieren.
Alle Kosmetikprodukte sollten so wenige Inhaltsstoffe wie möglich aufweisen. Duft- und Konservierungsstoffe führen oftmals zu überflüssigen Reizungen. Mineralöle behindern die körpereigene Regeneration der Haut und Emulgatoren schädigen die hauteigene Schutzbarriere.
Eine medizinische Kosmetikerin kennt sich ebenfalls mit anspruchsvoller Haut wie der von Psoriasis-Patienten aus und kann Tipps zu verschönernden Produkten und deren Anwendung geben.
Camouflage – das Make-up der besonderen Art
Auch wenn die Schuppenflechte nicht direkt im Gesicht auftritt, kann die Haut der Betroffenen dort besonders empfindlich reagieren. Im Winter treten durch die kalten Temperaturen schnell trockene Hautstellen und starke Rötungen auf. Diese lassen sich durch verträgliche Kosmetika gekonnt abdecken.
Besonders gut eignet sich dafür Camouflage Make up. Dieses besondere Make-up besteht aus einer Wachs-Öl-Basis und ist deshalb stark deckend – ideal für die gerötete Haut. Einen noch größeren Effekt erzielt man, wenn man unter die Camouflage-Schminke eine grünliche Foundation aufträgt. Diese Grundlage im Kontrastton neutralisiert die Rötung.
Patienten mit Schuppenflechte sollten sich jedoch nicht mit Camouflage schminken, wenn die Haut akut entzündet ist. Damit das Schminken der beanspruchten Haut nicht schadet, sollte vor jeder Anwendung die übliche medizinische Hautpflege aufgetragen werden. So gelangen die Pigmente und Farben des Make-ups nicht direkt in die Haut.
Fachleute empfehlen, sich nur zu besonderen Anlässen mit Camouflage zu schminken. Das stark deckende Make-up lässt die Haut nur schwer atmen und erschwert somit die körpereigene Erneuerung, die gerade bei Psoriasis eine so große Rolle spielt.
Um das Camouflage wieder zu entfernen, benutzt man am besten eine sanfte Reinigungsmilch ohne Emulgatoren, Duft- oder Konservierungsstoffe. Ein sauberes Mikrofasertuch und Leitungswasser reichen meist auch schon aus und reinigen die Haut am schonendsten.
Haarige Angelegenheit: Mit Schuppenflechte zum Friseur
Eigentlich ist der Besuch beim Friseur ein Grund zur Freude: Mit neuem Schnitt und frischer Farbe fühlt man sich gleich viel attraktiver. Menschen mit Schuppenflechte kostet der Friseurbesuch jedoch Überwindung. Viele schämen sich wegen ihrer entzündeten, schuppigen Kopfhaut. Wenn Betroffene offen mit ihrer Hauterkrankung umgehen und grundlegende Pflege- und Haar Styling-Tipps beachten, können sie sich trotz Schuppenflechte auf den Friseur und die neue Frisur freuen.
Friseure sind im Umgang mit Hautkrankheiten geschult
Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden an Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis. Bei mittelschweren und schweren Formen helfen sogenannte Biologika. Die biotechnologisch hergestellten Medikamente beeinflussen das Immunsystem und dämmen die Symptome ein.
Bei der Hälfte der Betroffenen treten die geröteten, schuppigen Plaques auch am Kopf auf. Es kostet Mut, sich damit wie selbstverständlich auf den Friseurstuhl zu setzen. Manch ein Psoriatiker bereitet sich akribisch auf den Gang zum Friseur vor und beginnt schon Tage vorher, die Kopfhaut mit speziellen Shampoos und Lotionen von den Schuppen zu befreien. Das kann die Entzündungen und Schuppungen aber noch verschlimmern.
Vor einem Friseur lässt sich die Schuppenflechte ohnehin nicht verbergen. Er hat einen geschulten Blick und lernt während der Ausbildung verschiedene Hautkrankheiten und den Umgang damit kennen. Die Sorge, dass der Friseur sich ekelt oder eine Ansteckung fürchtet, ist also unbegründet. Wer bereits bei der Anmeldung den Friseur über die Schuppenflechte informiert, baut Hemmungen ab. Ein professioneller Friseur arbeitet diskret und versucht, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Sollte ein Friseur angewidert reagieren, warten genügend andere Salons auf einen Besuch.
Mit Schuppenflechte am Kopf richtig umgehen
Mit etwas Glück finden Schuppenflechte-Patienten einen Stammfriseur, bei dem sie sich gut aufgehoben fühlen. Auch wenn Friseure im Umgang mit Schuppenflechte geschult sind – Psoriatiker sollten keine Scheu haben, Hinweise und Tipps zu geben:
- Milde, feuchtigkeitsspendende Shampoos reinigen und pflegen zugleich – Schuppenshampoos dagegen kommen für Psoriatiker nicht infrage: Ihre austrocknende Wirkung reizt die Kopfhaut noch mehr.
- Das gewaschene Haar nicht trocken reiben, sondern mit einem Handtuch sanft auswringen, um die Kopfhaut zu schonen.
- Spitze Kämme und kratzige Haarbürsten beanspruchen die Kopfhaut, besser eignen sich weiche Naturborsten, die nicht direkt am Kopf angesetzt werden.
- Auf aggressive Tönungen, chemische Haarfarben und Dauerwellen verzichten Menschen mit Schuppenflechte besser, um die Haut nicht unnötigen Strapazen auszusetzen.
- Beim Styling gilt: Nicht heiß föhnen. Und Haarspray, Haaröl oder Schaumfestiger, wenn überhaupt, nur in die Längen geben – und nicht direkt in den Ansatz einarbeiten.
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