Diese Abkürzung steht für „vorne-kurz-hinten-lang“ und bezeichnet einen Haarschnitt, der vor allem in den achtziger Jahren sehr populär war.
Auch wenn dieser Schnitt überwiegend von Männern getragen wurde, gibt es auch zahlreiche Beispiele für Damen, die diese Frisur trugen.
Aber auch heute finden sich noch abgeschwächte Varianten dieses Haarstyles.
Charakteristisch für den Schnitt sind betonte Ponyfransen, kurz geschnittene Seiten, die auch anrasiert sein können und mindestens nacken- bis schulterlanges Haar am Hinterkopf.
In den Achtzigern wurde die Frisur auch gerne mit einer Dauerwelle kombiniert. Je kleiner die Locken, desto angesagter war der Look.
Wann und wo der Vokuhila wirklich entstand, ist unklar. Denn schon in den späten sechziger Jahren und den frühen siebziger Jahren trugen Prominente diesen Haarschnitt. Die Blütezeit war jedoch eindeutig von 1982 bis 1987.
Heute wird die Frisur in ihrem Extrem gerne abgewertet und als „Nackentapete“ „Manta-Matte“ oder auch „Nackenspoiler“ genannt. Hieran erkennt man, dass diese Frisur sehr stark durch bestimmte Gruppen beeinflusst wurde. Ganze Cliquen trugen damals ähnliche Frisuren und der Vokuhila war quasi ein Erkennungszeichen für junge und angesagte Menschen.
Wer für sich den Look mal ausprobieren will und nicht gleich seine Haare opfern möchte, greift zu einer Vokuhila-Prücke!
Wer trug den Look damals
Vor allem im Musikbusiness war dieser Haarschnitt sehr gefragt. Sänger wie Nick Kershaw, Bono von U2, George Michael und David Hasselhoff sind hier ideale Beispiele.
Bei den Damen trugen Berühmtheiten wie Pat Benater, Kim Wilde und Tracy Ullmann diesen angesagten Haarschnitt. Da der Trend international war, mussten sich auch deutsche Promis zum Vokuhila bekennen.
Die lange Version davon trug beispielsweise die Sängerin Sandra, während Nena eher auf die klassische Variante setzte. Dieter Bohlen und Matthias Reim waren bei den Herren die absoluten Vorreiter.
Manche Männer ergänzten den Look noch durch den damals typischen Oberlippenbart, wie beispielsweise Wolfgang Petry oder der Fußballer Rudi Völler. Bevor der Schnitt in den achtziger Jahren allerdings so topaktuell war, konnte man schon einzelne Trendsetter früher damit bewundern. David Bowie war Anfang der siebziger Jahre ein hervorragendes Beispiel für diesen Schnitt, ebenso wie Chris Norman und Suzie Quatro.
Als die Welle langsam abebbte, haben sich viele Träger des Vokuhilas dazu entschlossen, die lange Nackenpartie abschneiden zu lassen, bis auf eine lange Strähne, die offen oder geflochten getragen wurde. Dieses „Schwänzchen“ konnte nach Belieben auch mit Perlen verziert werden.
Das Comeback des Vokuhilas
Im letzten Jahr setzten Stars wieder verstärkt auf diese Frisur. Plötzlich zeigten sich auf dem roten Teppich und wichtigen Events Promis mit diesem Style. Rihanna war wohl das bekannteste Beispiel, doch auch Scarlett Johansson griff den Look kurzfristig auf.
Schuld an dem Revival ist wohl der britische Hairstylist, der schon im Frühjahr 2014 den Marc Jacobs Models diesen Haarschnitt verpasste. Zu diesem Zeitpunkt setzte der Meister zwar noch auf Perücken, seither wurden aber immer mehr Modemutige mit diesem Schnitt gesichtet.
Später war auch Donatella Versace überzeugt und setzte bei ihren Models auf die Frisur. Der Look ist erwachsener geworden und wirkt deutlich gepflegter.
Fedrige Konturen lassen den Schnitt trendy wirken und durch die stärker rasierten Seitenpartieren ist eine gewissen Ähnlichkeit mit dem Sidecut zu erkennen. Durch farbige Akzente mit Haarkreide oder Popfarben lässt sich der Vokuhila noch besser individualisieren.
Auch durch den neuen Film „Chappie“ mit Hugh Jackman wird der Vokuhila wohl einen Boost erleben. Zusammen mit seinem Kumpel Chris Hemsworth trat Jackman bei der „Tonight Show Starring Jimmy Fallon“ mit witzigen Perücken auf. Natürlich in Anspielung auf „Chappie“.
Warum in einem Science-Fiction Film unbedingt auf diese Frisur gesetzt wird, bleibt wohl ein Geheimnis der Macher. Ob der Sci-Fi-Thriller von Neil Blomkamp wegen der Frisur von Hugh Jackman floppte, ist allerdings zu bezweifeln.
Warten wir einfach ab, was die kommende Saison bringt und ob der Vokuhila noch einmal so stark wie in den Achtzigern auf unseren Straßen vertreten sein wird.