Wer seine Haare gerne färben möchte, aber ungerne zu chemischen Mitteln greifen will, hat mit Pflanzenhaarfarben eine schöne Alternative. Gerne werden Pflanzenhaarfarben auch als Hennafarben bezeichnet, obwohl es sich hierbei nur um einen färbenden Wirkstoff handelt.
Mit Pflanzenhaarfarben können die Haare schonend und dauerhaft gefärbt werden. Allerdings sind sie gegenüber herkömmlichen chemischen Farben etwas aufwendiger in der Handhabung.
Wer sich allerdings erst einmal mit der Anwendung vertraut gemacht hat, wird bald keinen Unterschied mehr feststellen, abgesehen von der Einwirkungszeit.
Wer mit einer Pflanzenhaarfarbe färbt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Farbpigmente nicht tief in die Haarstruktur eindringen und sich mit der Zeit allmählich raus waschen.
Aber dafür wird Ihre Haarstruktur nicht verändert oder geschädigt, ganz im Gegenteil. Ihre Haare werden mit Pflanzenfarben gepflegt und bekommen mehr Volumen.
Das allein ist doch schon ein Grund zu einer Pflanzenfarbe zu greifen.
Inhaltsverzeichnis
Pro und Kontra für Pflanzenhaarfarben
Die positiven Aspekte von Pflanzenfarben sind gerade für Menschen, die auf natürliche Zutaten achten, sehr interessant. Rückstandskontrollierte Farben sind zwar nicht gesundheitsfördernd, schaden dem Körper aber auch nicht. Der Farbstoff Henna steht sogar in dem Ruf, gut für die Kopfhaut zu sein.
Dadurch, dass die Farbpartikel eine Verbindung mit dem Keratin in den Haaren eingehen, wirken die Haare etwas dicker. Dies ist vor allem für Menschen mit feinem Haar sehr interessant. Das Haar wirkt außerdem durch die pflanzlichen Gerbstoffe besonders glänzend.
Wenn Ihnen die eigene Gesundheit und die Gesundheit der Haare am Herzen liegen, dann ist Pflanzenhaarfarbe ideal für Sie.
Die Nachteile sind sehr subjektiv zu betrachten, da viele Punkte gar nicht für jeden Menschen relevant sind. So lassen sich die Haare mit Pflanzenhaarfarben beispielsweise nicht aufhellen.
Für diesen Wunsch muss eine chemische Behandlung verwendet werden. Ebenso ist es nicht ganz einfach, sehr helle Haare dunkel zu färben. Wenn also sehr krasse Farbwechsel geplant sind, kann dies mit Pflanzenhaarfarbe etwas schwieriger werden.
Ebenso sind kühle Farbtöne mit Pflanzenhaarfarben etwas schwierig zu erreichen. Das bläulich schimmernde Indigo wäscht sich leider recht schnell heraus und auch kühle Rottöne neigen dazu, mit der Zeit einen warmen Schimmer zu bekommen.
Wer das erste Mal mit Pflanzenhaarfarbe färben möchte, sollte auf jeden Fall eine Probesträhne färben. Denn nicht jedes Haar nimmt Pflanzenhaarfarbe gleich gut auf und die Farbergebnisse variieren deutlich stärker als bei chemischen Farben.
Tipps zum Kauf von Pflanzenhaarfarbe
Nicht jede Pflanzenhaarfarbe ist gleich gut. Sie finden recht gute Produkte in Drogerien und auch in Naturkosmetikgeschäften. Pflanzenhaarfarbe aus landestypischen Geschäften ist mit etwas Vorsicht zu betrachten. Häufig enthalten diese Farben schädliche Substanzen oder liefern sehr ungleichmäßige Farbergebnisse.
Am sinnvollsten ist es deshalb, auf eines der gängigen Naturkosmetiksiegel zu achten. Produkte, die diese Siegel nicht haben, können unter Umständen sogar chemische Bestandteile enthalten.
Ökotest hat von diesen Anbietern, Sante und Logona mit „sehr gut“ bewertet.
Eine echte Pflanzenhaarfarbe ist immer in Pulverform. Die einzige Ausnahme ist die Creme Color Haarfarbe der Firma Logona.
Die beiden am häufigsten vertriebenen Marken echter Pflanzenhaarfarbe sind die Anbieter Logona und Sante. Dabei unterscheiden sich beide Produkte nur geringfügig.
Zu Abwertungen führt es vor allem, wenn die Farbe Sodium Picramate enthält. Hierbei handelt es sich um synthetische Farbverstärker.
Die meisten ausgezeichneten Firmen werben auch auf der Verpackung mit der Bestnote, sodass diese Sorten einfach zu erkennen sind.
Färben mit Pflanzenhaarfarben
Wer vorher nur mit chemischen Haarfarben gefärbt hat, wird das Färben mit Pflanzenhaarfarben erst einmal etwas umständlich finden. Zumal es sehr viele Tipps und Tricks gibt, wie man die Farbe intensivieren oder mischen kann.
Doch für Anfänger ist es gar nicht so schwer, mit einer Pflanzenhaarfarbe, die das BDIH-Siegel trägt, die Haare zu färben.
Allerdings sollte beim ersten Versuch immer eine Probehaarsträhne gefärbt werden. So können die Farbe und die Einwirkzeit viel besser kontrolliert werden.
Kaufen Sie sich Ihre Wunschfarbe am besten von einem Anbieter, der bei Ökotest sehr gut abgeschnitten hat. So wissen Sie direkt, dass die Farbe nicht schädlich ist und vor allem auch eine gute Handhabung hat. Planen Sie genügend Zeit dafür ein, sich mit der Farbe vertraut zu machen.
Die Vorbereitung für das Färben mit Pflanzenhaarfarbe
Das angerührte Farbpulver weist meist eine vollkommen andere Farbe auf, als sich letztendlich auf den Haaren zeigen soll. Dies ist normal und sollte nicht irritieren. Verwenden Sie unbedingt die angegebene Menge Wasser, um das Farbpulver anzurühren.
Sie können das Pulver auch mit kochendem Wasser anmischen, müssen den Farbbrei dann aber abkühlen lassen, damit die Haarstruktur nicht geschädigt wird. Anfänger sollten sowohl Kleidung als auch Boden vor der Farbe schützen, denn der Farbauftrag ist nicht ganz so einfach wie bei chemischen Haarfarben.
Tragen Sie beim Färben unbedingt Handschuhe und schützen Sie angrenzende Gesichtshaut mit einer Fettcreme. Die Kopfhaut verfärbt sich manchmal ebenfalls etwas. Dies verschwindet aber im Normalfall bei der nächsten Haarwäsche. Sie können die Farbe auf nasses oder trockenes Haar auftragen, dies bleibt Ihnen überlassen.
Wird die Mischung zu kalt oder haben Sie zu wenig Wasser verwendet, dann wird die Farbe bröckeln. Deshalb bitte wirklich immer an die Packungsempfehlung halten. Zu viel Wasser hingegen macht die Farbe zu flüssig und sie läuft aus den Haaren heraus.
Das Auftragen der Pflanzenfarbe
Nehmen Sie zum Auftragen einen breiten, flachen Färbepinsel. Der Farbbrei sollte am Besten in einer Plastikschale angerührt werden. Scheiteln Sie das Haar mit dem Pinselende und tragen den Farbbrei auf das Haar auf, dabei den Ansatz 10 cm breit bestreichen.
Nun in kleinem Abstand die nächste Haarpartie abteilen und den Farbbrei auftragen. Anschließend die nächste Haarpartie bearbeiten. So wird nach und nach das ganze Haar eingefärbt. Zum Schluss werden die restlichen Haarspitzen mit der Pflanzenhaarfarbe bedeckt.
Die Einwirkungszeit erfordert etwas Durchhaltevermögen. Zwischen zwei und vier Stunden sollten es schon sein. Die genaue Zeit lässt sich mittels einer Probesträhne feststellen. Dabei sollten die Haare mit einer Duschhaube oder einem feuchten Handtuch abgedeckt werden.
Die Farbpaste darf nicht trocken werden, da sie dann nicht mehr färbt. Übrigens kann sich das Farbergebnis auch nach dem Ausspülen der Mischung etwas verändern. Sorgfältiges Ausspülen des Farbbreis ist hier sehr wichtig. Je kälter das Wasser dazu ist, desto besser schließt sich die Schuppenschicht der Haare.
Verwenden Sie später lieber Conditioner oder Shampoos ohne Silikone. Diese setzen sich auf den Haaren fest und erschweren das Nachfärben. Obwohl das Färben mit Pflanzenfarbe etwas umständlicher ist, lohnt sich der Aufwand allemal.
Die Pflanzenfarbe wäscht sich ganz langsam aus, so das kaum ein rausgewachsener Ansatz entsteht. Die Färbung sieht sehr natürlich aus und man hat die Gewissheit, das sie auch natürlich ist!
In diesem Video können Sie sich die Anwendung der Pflanzenhaarfarbe ansehen.
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Eine Reaktion auf “Gesundes Haar mit Pflanzenhaarfarben » Tipps Anwendung Logona & Sante Naturhaarfarben”
Chrissi
11. September 2014Ich schwöre seit 2 Jahren auf die Creme Color Haarfarbe von Logona. Die Farbnuancen Nougatbraun und Teak sind meine Favoriten. Bei kastanien-braunem Haar wirken leichte erste graue Stellen bei mir wie blonde Strähnchen wie von der Sonne gezeichnet. Durch die gleichzteitige pflegende Wirkung der Pflanzenfarbe sieht das Haar immer schön glänzend aus.